Erfreuliche Kostenentwicklung im Zürcher Gesundheitswesen

Das muss sich auch auf die Krankenkassenprämien 2015 auswirken: Die Gesundheitsdirektion fordert deshalb Bund und Kassen auf, die in Aussicht gestellten Prämienerhöhungen zu korrigieren.

Zürcherinnen und Zürcher beziehen medizinische Leistungen für rund 290 Franken pro Monat. Das ist im schweizweiten Vergleich unterdurchschnittlich. Diese sogenannten Bruttoleistungen werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vierteljährlich erhoben und publiziert. Sie umfassen alle von den Krankenversicherern abgerechneten Leistungen, inklusive Kostenbeteiligung der Versicherten.

Die aktuellsten Zahlen aus dem Monitoring des BAG belegen für den Kanton Zürich im ersten Halbjahr 2014 eine Kostenabnahme von -1,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode, während für die Schweiz insgesamt eine leichte Kostenzunahme von +0,2 Prozent festzustellen ist. Auch wenn einmalige Effekte infolge der neuen Spitalfinanzierung berücksichtigt und deshalb die Kosten ohne den spitalstationären Bereich verglichen werden, fällt die Entwicklung im Kanton Zürich deutlich besser aus als in der Gesamtschweiz: So stiegen die Kosten für die gesamte Schweizer Bevölkerung um 2 Prozent, während die Kosten pro Versicherten im Kanton Zürich im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben sind.

Auch die neuste vom BAG erstellte Prognose zur Kostenentwicklung der obligatorischen Krankenversicherung weist für die Zürcher Bevölkerung für die Jahre 2014 und 2015 ein im gesamtschweizerischen Vergleich unterdurchschnittliches Kostenwachstum (jeweils minus 0,5 Prozentpunkte) aus.

Die Gesundheitsdirektion nimmt diese Entwicklungen mit Befriedigung zur Kenntnis und erwartet aufgrund der unterdurchschnittlichen Kostenentwicklung im Kanton Zürich nun auch eine unterdurchschnittliche Erhöhung der Zürcher Krankenkassenprämien für das kommende Jahr. Dies ist angezeigt, da die Prämien gemäss eidgenössischem Krankenversicherungsgesetz grundsätzlich den Kosten zu entsprechen haben.

Die der Gesundheitsdirektion zugestellten provisorischen Unterlagen zu den Prämien 2015 zeigen jedoch ein gegenteiliges Bild: Für die Zürcherinnen und Zürcher haben viele Versicherer dem BAG überdurchschnittliche Prämiensteigerungen zur Genehmigung eingegeben. Dies würde den Versicherern wie bereits in der Vergangenheit zusätzliche Reserven in die Kassen spülen. Die Gesundheitsdirektion hat bereits schriftlich beim Bund interveniert und erwartet sowohl vom BAG wie von den betroffenen Krankenversicherern, dass die für die Zürcherinnen und Zürcher prognostizierten ungerechtfertigten und nicht plausiblen Prämienerhöhungen auf ein korrektes Mass korrigiert werden.