Sportliche Jugendliche finden sauberen und fairen Sport "Cool"

 

«cool and clean» scheint zu wirken: Teilnehmende Jugendliche sind weniger häufig betrunken und konsumieren seltener Snus. Sie sind kritischer gegenüber Substanzen und Doping eingestellt.

Jugendliche, die bei «cool and clean» mitmachen, stimmen fünf Vereinbarungen (sog. Commitments) zu. Sie betreffen die Leistung ohne Doping, den Verzicht auf Tabak und Cannabis, den verantwortungsbewussten Alkoholkonsum, die Zielerreichung im Sport sowie faires Verhalten. Sucht Schweiz hat im 2011 zum dritten Mal die Teilstudie bei den Jugendlichen durchgeführt. Antworten von etwa 2500 Jugendlichen aus dem Breitensport sowie von gut 320 Nachwuchstalenten wurden hierzu ausgewertet. Fazit: Die Bekanntheit des Programms und der Vereinbarungen ist über die Jahre grösser geworden. Die grosse Mehrheit der Jugendlichen ist den Vereinbarungen gegenüber positiv eingestellt. „Wir erachten dies als notwendige Voraussetzung, um die Jugendlichen und Teamleitenden für «cool and clean» und dessen Präventionsbotschaften interessieren zu können“, erklärt Matthias Wicki, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studienautor bei Sucht Schweiz.

Positive Wirkung

Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass «cool and clean» eine positive Wirkung hat. So sind beispielsweise junge Sportler und Sportlerinnen, die bei «cool and clean» mitmachen, weniger oft betrunken und konsumieren seltener Snus als Jugendliche, die nicht mitmachen. Die Untersuchung von Sucht Schweiz zeigt zudem, dass teilnehmende Jugendliche sowohl gegenüber Doping als auch gegenüber Alkohol, Tabak und Cannabis kritischer eingestellt sind. Trainer und Sportstars sind oft wichtige Vorbilder, die ein erwünschtes Verhalten gut vermitteln können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass gerade Gespräche im Team die Einstellung gegenüber Doping und Substanzkonsum schärfen sowie das Fairplay und den Teamgeist stärken können.

Umfassendes Präventionsprogramm

Gemäss Swiss Olympic machen rund 80‘000 Jugendliche im Breitensport (Vereine und Sportlager) bei «cool and clean» mit. Bei den Nachwuchstalenten sind es gut 9‘600 Jugendliche, was das gesteckte Ziel übertrifft. Das Präventionsprogramm „cool and clean“ setzt sich seit 2003 für fairen Nachwuchsleistungssport ein. 2006 wurde das Programm von Swiss Olympic auf den gesamten Jugendbreitensport ausgeweitet. Hauptzielgruppe sind 10- bis 20-jährige Jugendliche, welche in der Schweiz in einem organisierten Rahmen Sport treiben. Finanziert wird «cool and clean» durch den Tabakpräventionsfonds. Die Studie von Sucht Schweiz ist Teil einer umfassenden Evaluation, sie betrifft aus-schliesslich das Teilprogramm für Jugendliche. 

Sucht Schweiz empfiehlt, das Programm weiterzuführen, da es einen ganzheitlichen Präventionsansatz verfolgt und zentrale Lebenskompetenzen von Jugendlichen stärkt. Die Selbstbestimmung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, werden ebenso gefördert wie die Fähigkeit, soziale Beziehungen ohne Suchtmittel zu entwickeln. Trainer und Trainerinnen werden dahingehend geschult, dass sie problembelastete Jugendliche frühzeitig erkennen und angemessen reagieren. Dazu kommen wesentliche Massnahmen im Umfeld des Sports, so die Förderung rauchfreier Sportveranstaltungen und -anlagen.