Entwicklung Universitätsspital Zürich nächste 30 Jahre

Der Regierungsrat des Kantons Zürich und der Zürcher Stadtrat sowie das Universitätsspital, die Universität und die ETH haben den Masterplan Hochschulgebiet Zürich Zentrum und zwei städtebauliche Vertiefungsstudien genehmigt. Der Masterplan weist nach, dass die heute genutzten Flächen im Hochschulgebiet um rund 40 Prozent erweitert werden können. Das ermöglicht den drei Institutionen sich weiterzuentwickeln. Lehre, Forschung und medizinische Versorgung an diesem zentralen Standort werden gesichert und weiter gestärkt. Die gemeinsam erarbeiteten Vertiefungsstudien zeigen auf, dass das Flächenprogramm städtebaulich verträglich umgesetzt werden kann. Grünflächen und Freiräume werden erweitert und aufgewertet.

Das Universitätsspital (USZ), die Universität (UZH) und die ETH wachsen kontinuierlich. Mehr Studierende, mehr Patientinnen und Patienten sowie mehr Mitarbeitende bringen die bestehende Infrastruktur im Hochschulgebiet Zürich Zentrum an ihre Kapazitätsgrenzen. Gleichzeitig erfüllen zahlreiche ältere Gebäude die Ansprüche an eine moderne Infrastruktur nicht mehr. Der grosse Erweiterungs- und Erneuerungsbedarf erfordert eine sorgfältige Gebietsplanung, mit der die planungs- und baurechtlichen Grundlagen gelegt werden. Zwei Kernprozesse zur Schaffung des Planungsrechtes sind mittlerweile abgeschlossen worden: Regierungsrat, Stadtrat sowie USZ, UZH und ETH haben den Masterplan 2014 und zwei städtebauliche Vertiefungsstudien genehmigt.

Neue Baubereiche, Grünflächen und Freiräume
Der Masterplan 2014 zeigt die Perspektive für eine bauliche und räumliche Weiterentwicklung der drei Institutionen USZ, UZH und ETH sowie des gesamten Hochschulgebiets auf. Seit 2012 in enger Zusammenarbeit zwischen den Institutionen, dem Quartier sowie städtischen und kantonalen Ämtern und Fachstellen erarbeitet, bildet der Masterplan eine Basis für die Anpassung des Richtplaneintrags zum Hochschulgebiet Zürich Zentrum. Er veranschaulicht, wo Neubaubereiche und künftige Nutzungsschwerpunkte für Lehre, Forschung und medizinische Versorgung möglich sind. Zudem weist er nach, dass die heute genutzten Flächen insgesamt um rund 40 Prozent erweitert werden können. Der Spitalpark bleibt erhalten, wird deutlich aufgewertet und schafft zusammen mit dem neuen Garten der Sternwarte einen Ausgleich zur baulichen Weiterentwicklung. Einen zusätzlichen Freiraum bildet die «Neue Sternwartstrasse», welche zwischen Universitätsstrasse und Gloriarank primär dem Fuss- und Veloverkehr dienen wird. Die Schwerpunkte Umwelt, Verkehr, Freiräume und Energieversorgung im Hochschulgebiet werden bis Mitte 2015 vertieft betrachtet.

Vertiefungsstudien garantieren städtebaulich verträgliche Projekte und Entwicklungen
In Ergänzung zu den Erkenntnissen aus dem Masterplan haben Kanton und Stadt Zürich gemeinsam mit den beteiligten Institutionen in zwei Vertiefungsstudien für die Bereiche USZ/ETH und UZH nachgewiesen, dass das vom Masterplan vorgegebene Flächenprogramm städtebaulich verträglich umgesetzt werden kann. Die im ersten Halbjahr 2014 ausgearbeiteten Studien zeigen dreidimensional, wie und wo das benötigte Raumangebot Platz hat. Sie bilden die Grundlage für die Erarbeitung der Gestaltungspläne, für die Interessenabwägungen zu den Schutzobjekten und für die künftigen Architekturwettbewerbe.

Generationenprojekt Berthold – Das Zürcher Zentrum für Universitäre Medizin
Teil der Gebietsplanung Hochschulgebiet Zürich Zentrum ist die strategische Entwicklungsplanung (SEP) für die betriebliche und bauliche Infrastruktur des Universitätsspitals und der medizinbezogenen Bereiche der Universität sowie der ETH. Nach dem Beschluss des Regierungsrats 2011, die universitäre Medizin am bestehenden Standort im Hochschulgebiet weiterzuentwickeln, hat SEP die Aufgabe, die umfassende Gesamterneuerung des Universitätsspitals zu planen und umzusetzen. Getragen von Kanton und Stadt Zürich sowie den beteiligten Institutionen, hat SEP das Ziel, dem europaweit einzigartigen Zentrum für Forschung, Lehre und medizinische Versorgung aus USZ, UZH und ETH eine zeitgemässe bauliche und betriebliche Infrastruktur zu verschaffen. Als Referenz an den Zähringer Herzog Berthold, den Gründer und Stifter des ersten Zürcher Spitals, firmiert das Projekt künftig unter dem Namen «Berthold».

Öffentliche Auflage für die Teilrevision des Kantonalen Richtplans
Als nächster Schritt beginnt am 12. September 2014 die zweimonatige öffentliche Auflage und Anhörung für die Teilrevision des Kantonalen Richtplans «Gebietsplanung Hochschulgebiet Zürich Zentrum». Parallel dazu startet die Ausarbeitung eines Umweltverträglichkeitsberichts und von inhaltlich abgestimmten kantonalen Gestaltungsplänen, beispielsweise für das Gebiet Wässerwies und das Kernareal des USZ. Die Bereinigung der Gestaltungspläne und die Festsetzung durch den Baudirektor sind bis Ende Dezember 2015 geplant. Die Gestaltungspläne sind die baurechtliche Grundlage für die anschliessenden Baubewilligungen durch die Stadt Zürich.