Der Fachverband für öffentliche Gesundheit «Public Health Schweiz» feiert am 12. Juni 2020 seinen 100. Geburtstag. Von Beginn an setzte sich der Verband für einen wirksamen «Seuchenschutz» ein – bis zum Kampf für ein Epidemiengesetz 2013 und zur Unterstützung seiner Umsetzung in der aktuellen Covid-19-Krise. Neben der Fortführung dieses Einsatzes wird sich Public Health Schweiz in den nächsten Jahren dem Engagement für die Vorbeugung und eine gute Versorgung von nichtübertragbaren Krankheiten sowie eine gesundheitsfördernde Umwelt widmen.
Am 12. Juni 1920 wurde in Olten die Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspflege SGGP als erste Fachorganisation im Bereich der öffentlichen Gesundheit und als Vorläuferin der heutigen Vereinigung Public Health Schweiz gegründet. Damals wie heute vertrat der Verein die fachlichen und politischen Interessen der öffentlichen Gesundheit auf gesamtschweizerischer Ebene.
Von Tuberkulose zu Covid-19
Vor 100 Jahren stand die Auseinandersetzung mit Themen wie Tuberkulose, Säuglingsfürsorge, Geschlechterkrankheiten oder Alkoholismus im Zentrum. Im Verlaufe der letzten Jahrzehnte haben sich die Schwerpunkte verschoben, doch die Themen sind im Grunde genommen dieselben geblieben: Ansteckende und nichtübertragbare Krankheiten bleiben eine zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft. Es ist nicht mehr die Tuberkulose, die die Schweiz in Atem hält, sondern Covid- 19, Antibiotika-Resistenzen oder Grippetote. «Public Health Schweiz hat 2013 den Abstimmungskampf für das Epidemiengesetz geführt – und gewonnen», sagt Ursula Zybach, Präsidentin von Public Health Schweiz und Grossrätin des Kantons Bern, nicht ohne Stolz. Sie verweist auf den Erfolg des nun überkantonal greifenden Epidemiengesetzes. Die aktuelle Coronaepidemie verhilft aber auch nichtübertragbaren Krankheiten (NCD) wie Diabetes, Bluthochdruck oder kardiovaskulären Krankheiten zu einer traurigen Aktualität: Personen, die an solchen Krankheiten leiden, müssen mit einem besonders schweren Verlauf von Covid-19 rechnen. Die Prävention von NCDs wird daher ein immer wichtigeres Anliegen von Public Health Schweiz.
Öffentliche Gesundheit in der Lebenslaufperspektive
Es ist nicht mehr ausschliesslich die Säuglingsfürsorge als solche aber die Kinder- und Jugendgesundheit, die für Public Health Schweiz ein wichtiges Thema bleibt. Die Forderungen diesbezüglich hat Public Health Schweiz in einem Manifest zusammengefasst.
Grosses Netzwerk
Public Health Schweiz feiert seinen 100. Geburtstag zusammen mit seinem grossen Netzwerk: Schon vor 100 Jahren schloss sich Public Health Schweiz mit den grossen Dachverbänden (FMH, Pro Juventute, Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, etc.) zusammen, um die Wirkung zu vergrössern. Auch heute nutzt Public Health Schweiz sein Netzwerk und setzt sich zusammen mit der Allianz ‘Gesunde Schweiz’, der neu gegründeten Allianz Ernährung und Gesundheit sowie der zukünftigen Allianz Bewegung, Sport und Gesundheit auch weiterhin auf politischer Ebene für optimale Rahmenbedingungen für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz ein. Die grosse Feier «100 Jahre Public Health Schweiz» wird nächstes Jahr 2021 nachgeholt. Dann feiert Public Health Schweiz zusammen mit ihren Vereinsmitgliedern und Gästen 100 Jahre Einsatz für die öffentliche Gesundheit – aktueller könnte es nicht sein.