Thromboserisiko während Schwangerschaft

 

Sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung werden hochgefährdete Schwangere daher mit Blutverdünnungsmitteln wie Heparin behandelt. “Welche Patientin ab welchem Zeitpunkt und wie lange behandelt wird, beruht in den meisten Fällen nicht auf wissenschatlich fundierten Daten, sondern auf der momentanen Meinung des behandelnden Arztes”, warnt Dr. Ulrich Pachmann, Leiter der Laborpraxis Dr. Pachmann im Transfusionsmedizinischen Zentrum Bayreuth (TZB). “Dabei wird die Heparin-Schutzwirkung mit erhöhter Blutungsgefahr regelrecht erkauft. Tatsächlich nämlich ist die Datenlage angesichts rund 30 bekannter Risiko- und Schutzfaktoren lückenhaft”, so der Transfusionsmediziner weiter.

Unter seiner Leitung hat eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern für den Schwangerschaftsverlauf das bewährte Rechenverfahren thrombotrac weiterentwickelt, das sämtliche Risikofaktoren nach ihrem tatsächlichen Beitrag gewichtet. Wissenslücken werden dabei mit vernünftigen Annahmen über die einzelnen Faktoren und deren Wechselwirkung überbrückt. “Wir konnten feststellen, dass das Thromboserisiko ab der 8. bis zur 28. Schwangerschaftswoche kontinuierlich ansteigt. Allein die Behinderung des venösen Abflusses aus den Beinen erhöht dabei das Thromboserisiko um ein Vierfaches. Das tatsächliche, individuelle Thromboserisiko kann somit abgeleitet werden – aus Anamnese und dispositiven sowie aktuellen Blut-Faktoren. Das ermöglicht es uns wochengenau darzustellen, ab wann der Thromboseschutz durch Behandlung mit Heparin das Blutungsrisiko übersteigt”, erklärt Pachmann.

Für die Zuverlässigkeit der Methode, den prophylaktischen Beginn der Heparin-Behandlung zu bestimmen, spricht der Erfolg: In 90 Schwangerschaften, bei denen die behandelnden Ärzte ihre Therapieentscheidung mit dem Rechenergebnis von thrombotrac verifizieren konnten, traten bei keiner Einzigen der Frauen Thrombosen oder Blutungen auf.

Weitere Informationen unter www.laborpachmann.de sowie www.thrombotrac.de

Über die Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB)
Die Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB) – bestehend aus der Laborpraxis Dr. Pachmann und der Forschungseinrichtung SIMFO – präsentiert sich als kompetenter Partner in der Onkologie und Hämostaseologie. Das TZB ist darüber hinaus Tagungsort von Bayerns Qualitätszirkel Thrombose und Lungenembolie, der vierteljährlich zusammentritt.

Die Laborpraxis Dr. Pachmann versorgt als Teil der Arbeitsgemeinschaft ambulante und stationär behandelte Kranke aller Kassen mit diagnostischen Leistungen und Therapien. Zu den Kompetenzschwerpunkten der Laborpraxis zählen Blutstillungsstörungen, speziell die Thrombozytopenie und die von Willebrand-Erkrankung, sowie Thrombosen und Lungenembolien und deren individuelle Prophylaxe. Darüber hinaus hat sie sich auf die Bestimmung von tumortypischen Zellen im Blut zur Erfolgskontrolle in der adjuvanten Chemotherapie, zur Ausschöpfung der Hormontherapie und zur personalisierten Optimierung spezialisiert. Sämtliche Blutuntersuchungen der Praxis erfolgen in höchstrangig akkreditierter Qualität. Die Praxis ist kinderfreundlich und behindertengerecht.

Die medizinisch-biologisch ausgerichtete Forschungseinrichtung SIMFO bietet professionelle Studienleitung und Methodenentwicklung gepaart mit höchster Fachkompetenz in der Onkologie, Hämostaseologie und Transfusionsmedizin. Durch konstante Weiterbildung, strukturierten Wissenstransfer und erfolgreiche Innovationskultur entwickelt SIMFO modernste Verfahren der Spitzenklasse.

 

Presse-Kontakt:
SIMFO Spezielle Immunologie Forschung + Entwicklung GmbH
Kurpromenade 2
D-95448 Bayreuth

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